Grauer Star oder Katarakt

Der graue Star ist eine Trübung der Linse des menschlichen Auges; am häufigsten tritt er nach dem 60. Lebensjahr auf. Der graue Star führt meist zu einer massiven Sehverschlechterung. Oft ist es auch ein starkes Blendungsgefühl, das den Patienten beunruhigt. Die Diagnose stellt Ihr Augenarzt.

Manchmal kann mit der Operation gewartet werden, bis die Sehverschlechterung störend geworden ist. Die Operation des grauen Stars ist einer der am häufigsten durchgeführten Eingriffe und dauert lediglich zwischen 10 und 30 Minuten. Über eine kleine Öffnung – einen zwei Millimeter kleinen Schnitt – wird die Linse mit Ultraschall oder mit Laserenergie zerkleinert und abgesaugt. Danach wird eine faltbare Kunstlinse eingesetzt.

Die Chance, das Sehvermögen dadurch zu verbessern, ist sehr groß, das Risiko einer Komplikation sehr klein. Heutzutage wird die Katarakt-Operation schon ambulant durchgeführt. Wenn ein stationärer Aufenthalt erforderlich ist, reichen meist ein bis drei Tage. Wichtig sind jedoch nach der Operation die Kontrollen beim Augenarzt und die Einhaltung der Therapie.

Grüner Star oder Glaukom

Der grüne Star ist eine Erkrankung, die meist mit einer Erhöhung des Augeninnendrucks einhergeht. Durch den erhöhten Augendruck wird der Sehnerv nicht ausreichend durchblutet, was zu seiner langsamen Zerstörung führt, zu teilweisen Ausfällen des Gesichtsfeldes und in weiterer Folge zur Erblindung.

Weil man als Patient den erhöhten Augendruck nicht spürt, ist der grüne Star so gefährlich. Nur regelmäßige Kontrollen des Augendrucks und des Augenhintergrundes beim Augenarzt gewährleisten, dass die Gefahr rechtzeitig erkannt wird. Routinemäßig sollte der Augendruck ab dem 40. Lebensjahr einmal jährlich gemessen werden.

Wenn der grüne Star festgestellt wurde, werden meist Augentropfen zur Senkung des erhöhten Drucks verordnet. Die modernen Medikamente sind sehr wirkungsvoll und Operationen selten notwendig. Fast immer muss die Therapie allerdings für das weitere Leben beibehalten werden. Auch augenärztliche Kontrollen sind regelmäßig erforderlich, um den Erfolg der Therapie zu sichern: Augendruckmessungen, Gesichtsfelduntersuchungen, Messung der Hornhautdicke und Kontrollen des Sehnervs.

Diese Verlaufskontrollen sind unerlässlich, denn der Patient merkt eine Verschlechterung des grünen Stars erst, wenn der Sehnerv schon sehr geschädigt ist. Sollte die Therapie mit Medikamenten nicht genügen, sind je nach Art des grünen Stars verschiedene Operationsmethoden möglich, auch Laseroperationen, um den Augendruck dauerhaft zu senken.

Die wichtige Augenuntersuchung beim Schulkind

Die augenärztliche Untersuchung im ersten und im zweiten Lebensjahr im Rahmen des Mutter-Kind-Passes hat sich als Vorsorgemaßnahme glücklicherweise etabliert. Jährliche Kontrollen im Kindergarten- und Schulalter sind jedoch ebenso wichtig. Leider wird der Augenarzt oft erst dann aufgesucht, wenn bereits echte Probleme erkennbar sind – Kopfschmerzen, Augenschmerzen, oft auch ein Nachlassen der schulischen Leistung.

Unverständlich für die Eltern, aber dennoch wahr: Eine Sehverschlechterung wird von den Kindern in den seltensten Fällen angegeben. Schlechtes Sehen wird von den meisten Kindern im Kindergarten- und Volksschulalter kommentarlos hingenommen – es fällt ihnen einfach nicht auf, da ihnen der Vergleich fehlt. Oft spielt der Schularzt eine Schlüsselrolle, der bei Reihenuntersuchungen Sehschwächen entdecken kann und die Kinder an den Augenarzt weiterschickt.

Wie läuft die augenärztliche Untersuchung beim Schulkind ab?

Die augenärztliche Routineuntersuchung umfasst:

  • die Bestimmung der Sehschärfe für die Ferne und für die Nähe mit unterschiedlichen Sehzeichen je nach Alter und Schulkenntnissen
  • Untersuchungen, die die Entwicklung der Zusammenarbeit der Augen – das „binokuläre Sehen” – sowie des räumlichen Sehens oder „Stereosehens” bestimmen
  • Bestimmung des latenten Schielwinkels, manchmal auch fälschlich Winkelfehlsichtigkeit genannt
  • Bestimmung der Fähigkeit der Augen, sich auf nahe Lesedistanz einzustellen – der „Akkomodation”

Bei einer genauen augenärztlichen Untersuchung ist es notwendig, die Augen einzutropfen, um den exakten Sehfehler zu bestimmen. Dies ist eine sehr wichtige und die einzige Methode, um „versteckte” Dioptrien nachzuweisen. Zum Beispiel kann eine geringe bis mittelgradige Weitsichtigkeit ohne Eintropfen unerkannt bleiben und gerade bei Schulkindern große Probleme machen. Das Kind sieht zwar im Sehtest scheinbar recht gut, dies allerdings nur mit mehr oder weniger großer Anstrengung. Das Kind muss nämlich vor allem bei Naharbeiten diese Dioptrien „wegakkomodieren”, um gut zu sehen. Bei längeren Arbeiten ermüden die Augen und auch die Kinder, das Sehen wird schlechter, Kopfschmerzen können die Folge sein, ebenso wie ein Nachlassen der schulischen Leistung.

Bei eingetropften Augen wird überdies der Augenhintergrund beurteilt. Dies ist ein wichtiger Teil der augenärztlichen Untersuchung, um neurologische Ursachen für eine Sehverschlechterung festzustellen und gegebenenfalls einen Facharzt für Neurologie hinzuzuziehen.

Welche Informationen sollen die Eltern dem Augenarzt geben?

Wichtig ist, dass die Beschwerden geschildert werden. Kopfschmerzen und andere Auffälligkeiten, die auf ein schlechtes Sehen hindeuten, sind ebenso entscheidend wie der Verdacht auf Teilleistungsschwächen wie Legasthenie oder andere Lernschwierigkeiten. Denn geringe Fehlsichtigkeiten müssen bei Kindern, die ohnedies schon belastet sind, eher mit Brille korrigiert werden als bei anderen Kindern, die völlig beschwerdefrei sind.

Entspanntes Sehen durch eine entsprechende Brille kann viele Beschwerden und auch die schulische Leistung verbessern. Abzuraten ist vor Prismenbrillen, die von manchen Optikern schnell empfohlen werden: Eine Prismenbrille, die eine „Winkelfehlsichtigkeit” ausgleichen soll, ist grundsätzlich keine Therapie der Legasthenie und durchaus nicht ungefährlich. So kann zum Beispiel ein harmloses latentes Schielen, das mehr als 90 Prozent aller Menschen betrifft, mit einer Prismenbrille in ein echtes Schielen übergeführt werden, das dann manchmal sogar operativ behandelt werden muss. Überdies fehlt beim Optiker immer das Eintropfen der Augen, das zu einer genauen Untersuchung unbedingt dazugehört.

Augenärzte, Schulärzte, Kinderärzte und Kinderpsychologen arbeiten zusammen

Um Kinder optimal zu betreuen, ist eine gute Zusammenarbeit zwischen Augen-, Kinder- und Schulärzten von großer Bedeutung. Ebenso wichtig sind die Kinderpsychologen, die spezielle Probleme erkennen und konkrete Fragen an den Augenarzt weiterleiten. Aus diesem Grund ist ein neues Netzwerk zwischen Augenärzten und einigen Kinderpsychologen entstanden, um auf spezielle Probleme, etwa Teilleistungsstörungen, gemeinsam noch besser eingehen zu können. Näheres unter www.schmunzelclub.at.

Legasthenie – wenn Lesen und Schreibenlernen schwerfallen

Unter „Legasthenie“ oder „Lese-Rechtschreib-Schwierigkeit” versteht man eine massive und lang andauernde Störung des Erwerbs der Schriftsprache. Immerhin etwa vier Prozent aller Schüler sind davon betroffen.

Als Ursachen für diese Störung werden eine genetische Disposition und Probleme der auditiven und visuellen Wahrnehmung angenommen. Die Diagnose „Legasthenie” stellt in der Regel der Kinderpsychologe, der auch die Behandlung oder lernpädagogische Betreuung übernimmt. Eine Untersuchung durch den Kinderarzt, um organische Veränderungen auszuschließen, ist ebenso unerlässlich wie die Untersuchung durch den Augenarzt.

Vorsicht: Die sogenannte Winkelfehlsichtigkeit ist keine Ursache für Legasthenie. Das von manchen Optikern als Winkelfehlsichtigkeit bezeichnete latente Schielen ist keine Krankheit, sondern ein Normalzustand, den 96 Prozent der Bevölkerung aufweisen. Nur in einigen wenigen Fällen, nämlich wenn der Schielwinkel sehr groß ist, ist eine Prismenbrille erforderlich. Leider wird hier oftmals mit der Angst der Eltern gespielt, die für zweifelhafte Therapien viel Geld ausgeben.

Wahr ist jedoch, dass eine spezielle augenärztliche Untersuchung mit okulären Belastungstests besonders wichtig ist. In manchen Fällen sind durchaus auch Brillen oder Augentraining indiziert. Und man kann es nicht oft genug sagen: Kinder gehören an die frische Luft – und nicht vor den Computer. Speziell bei Lernschwierigkeiten ist oft die richtige Freizeitgestaltung der Schlüssel zum Erfolg!

Makuladegeneration – schlecht sehen im Alter

Die altersbedingte Makuladegeneration, auch Netzhautverkalkung genannt, stellt die Hauptursache für eine bleibende massive Sehverschlechterung jenseits des 65. Lebensjahrs dar.

Die Ursache dieser Erkrankung ist nicht näher bekannt. Der Grund für die Sehverschlechterung ist das Zugrundegehen von Zellen, die für das Sehen notwendig sind. Rauchen und erhöhter Blutdruck können diese Erkrankung beschleunigen.

Es gibt unterschiedliche Formen der Netzhautverkalkung, einige davon sind unter bestimmten Voraussetzungen behandelbar. In vielen Fällen sind Medikamente erforderlich, die das Fortschreiten der Erkrankung verhindern. Erst nach einer genauen Untersuchung kann festgestellt werden, ob eine Behandlung möglich ist oder nicht.

Wichtig: An der Netzhautverkalkung werden Sie nicht erblinden. Es kann jedoch ein vollständiger Verlust der Lesefähigkeit die Folge sein. Das Erkennen der Umgebung und die Fähigkeit zur Orientierung bleiben jedoch erhalten. Außerdem besteht die Möglichkeit einer Lupenbrille und anderer vergrößernder Sehhilfen.

Wichtig: Sie brauchen Ihre Augen nicht zu schonen. Sie können durchaus, so gut es eben geht, arbeiten, lesen, fernsehen.

Nicht auslassen: die augenärztliche Mutter-Kind-Pass-Untersuchung

Die augenärztliche Untersuchung im Kindesalter kann Eltern gar nicht genug ans Herz gelegt werden. Im Rahmen der Mutter-Kind-Pass-Untersuchungen sind zwei augenärztliche Untersuchungen vorgesehen: Die erste sollte im 10. bis 14. Lebensmonat durchgeführt werden und kann auch durch den Kinderarzt erfolgen. Die zweite Untersuchung muss zwischen dem 22. und 26. Lebensmonat von einem Facharzt bzw. einer Fachärztin für Augenheilkunde und Optometrie durchgeführt werden.

Die Bereitschaft der Eltern ist zwar grundsätzlich groß, dennoch kommt es vor, dass die Mutter-Kind-Pass-Untersuchung ausgelassen wird. Man ist nicht dazugekommen, hat darauf vergessen oder hat gar nicht bemerkt, dass das Kind schlecht sieht …

Bitte glauben Sie nicht, dass die Kinder Ihnen mitteilen werden, dass sie schlecht sehen: Für schlecht sehende Kinder ist dies der Normalzustand und deshalb für sie nicht beunruhigend.

Das Auslassen der augenärztlichen Mutter-Kind-Pass-Untersuchung kann äußerst ernste Folgen für die Entwicklung des Sehvermögens haben. Es kann passieren, dass ein Auge dem anderen Auge gegenüber benachteiligt ist. Sei es, weil es fehlsichtig ist oder weil es zeitweise oder ständig schielt. Dabei kann das Schielen mitunter für die Eltern gar nicht erkennbar sein. Aufgrund dieser Benachteiligung lernt dann das eine Auge nicht sehen, es wird schwachsichtig: Dieses Auge erreicht auch mit bester Brillenkorrektur nicht die übliche Sehschärfe oder ist praktisch blind.

Wird diese Gefahr nicht rechtzeitig durch den Augenarzt erkannt und werden keine Gegenmaßnahmen ergriffen, so bedeutet dies für das ganze zukünftige Leben des Kindes, dass es nur ein gutes Auge hat! Denn die Entwicklung des Sehvermögens der Augen ist mit dem sechsten Lebensjahr praktisch abgeschlossen. Wenn diese Kinder im Erwachsenenalter am einzig sehenden Auge erkranken oder sich dieses verletztet, bedeutet dies dann die völlige Erblindung.

Um dies zu verhindern, werden die Kinder bei der Mutter-Kind-Pass-Untersuchung im 22. bis 26. Lebensmonat für die Untersuchung vom Augenarzt eingetropft. So können etwaige Fehlsichtigkeiten genau gemessen und auch der Augenhintergrund beurteilt werden. Wird eine stärkere Fehlsichtigkeit oder Schielen festgestellt, kann dies rechtzeitig behandelt werden. Zu diesem Zeitpunkt kann ein Dauerschaden leicht verhindert werden, der später gar nicht mehr therapiert werden kann.

Bei 90 Prozent aller Kinder ist der Augenbefund unauffällig. Auch in diesen Fällen sind weitere jährliche Kontrollen beim Augenarzt notwendig, da so Probleme rechtzeitig erkannt werden und Kopfschmerzen oder ein Nachlassen der schulischen Leistungen verhindert werden können.

Sicherheit mit weichen Kontaktlinsen – Jahreslinsen, Monatslinsen, Tageslinsen

  1. Die erste augenärztliche Kontrolle sollte zwei bis drei Monate nach der Anpassung erfolgen. Nur so kann die optimale Materialverträglichkeit gewährleistet werden. Die weiteren Kontrollen sollten alle sechs bis zwölf Monate stattfinden. Bringen Sie bitte zu jeder Kontrolle Ihre Kontaktlinsen, den Kontaktlinsenbehälter und Ihre Brille mit.
  2. Pflegen Sie Ihre Kontaktlinsen täglich nach dem Tragen mit dem von Ihnen gewählten Pflegemittel. Bedenken Sie, dass Peroxydsysteme wegen geringerer Konservierungsmittelbelastung wesentlich gesünder für Ihre Augen sind als „All-in-one“-Systeme. Bei stärkerer Ablagerungstendenz empfiehlt sich zusätzlich ein Proteinreiniger.
  3. Empfohlene Tragezeit für weiche Kontaktlinsen: nicht über zehn Stunden täglich. Sollte diese Zeit an einem Tag überschritten werden, dann am nächsten Tag entsprechend weniger lang tragen, um die Hornhaut zu schonen. Bei allen weichen Kontaktlinsen sollten ein bis zwei kontaktlinsenfreie Tage eingehalten werden, zum Beispiel am Wochenende. Denn trotz fehlender Beschwerden kann es bei längerem Tragen der Kontaktlinsen zu einem Sauerstoffmangel der Hornhaut mit entsprechenden Schädigungen kommen.
  4. Weiche Kontaktlinsen sind ideal für alle Sportarten.
  5. Monatslinsen und Tageslinsen müssen unbedingt nach einem Monat bzw. einem Tag entsorgt werden. Das Material dieser Linsen ist nicht für längere Zeit geeignet und kann nach Ablauf der vorgesehenen Zeit Bakterien und Schmutzpartikel aufnehmen, die zu Infektionen führen können. Auch lässt die Sauerstoffdurchlässigkeit nach dieser Zeit stark nach!
  6. Eine Brille in aktueller Brillenstärke ist ein Muss! Denn falls Sie eine Augenentzündung haben, dürfen Sie keinesfalls Ihre Kontaktlinsen tragen. Sie riskieren sonst gefährliche Hornhautinfektionen, die im schlimmsten Fall den Verlust des Augenlichtes zur Folge haben.
  7. Bei Schmerzen und Rötung der Augen tragen Sie bitte niemals die Kontaktlinsen.
  8. Vor der Brillenbestimmung weiche Kontaktlinsen mindestens 12 Stunden nicht mehr tragen, da die Brillenbestimmung sonst fehlerhaft sein kann.

Das „rote Auge“ – ein Alarmsignal

Das „rote Auge” ist immer ein Alarmsignal und braucht den Augenarzt. Eine wahllose Behandlung ist meist schlimmer als gar keine!

Die Rötung des Auges beruht auf einer verstärkten Blutfülle oder Erweiterung der Blutgefäße der Bindehaut, die selbst durchsichtig ist. Vor der weißen Lederhaut erscheint das Auge dann rot. Häufig wird dies mit einer Blutung unter der Bindehaut verwechselt, verursacht durch ein geplatztes Äderchen.

Das „rote Auge” kann viele Ursachen haben:

  • Äußere Schädigungen: Einwirkung von Staub, Hitze (Sauna), Zugluft, chemischen Dämpfen oder Flüssigkeiten (im Schwimmbad oder durch Shampoo), UV-Strahlen (Schneeblindheit oder Verblitzen beim Schweißen)
  • Verletzungen: Bindehaut- oder Hornhautfremdkörper, Hornhautabschürfung, stumpfe Augapfelverletzungen (durch Tennisball, Schlag etc.)
  • Augenerkrankungen: bakterielle oder viral bedingte Bindehautentzündung, Lederhautentzündung, Regenbogenhautentzündung, Glaukomanfall (akuter grüner Star), „trockenes Auge”
  • Allergie im Akutstadium
  • Schlecht passende, zu lange getragene oder defekte Kontaktlinsen

Jede dieser Ursachen macht eine spezielle Behandlung erforderlich, die nur der Augenfacharzt nach gründlicher Untersuchung einleiten kann.

Was Sie nie tun sollten:

Immer wieder werden alte Hausrezepte weitergegeben, wie Umschläge mit Heilkräutern oder „irgendwelche” Augentropfen. Hüten Sie sich vor einer solchen Anwendung. Nur der Augenarzt hat den Überblick über die vielen speziellen Augenpräparate und setzt sie sinnvoll ein.

Netzhautdefekte – wenn Sie Blitze, Wolken oder Flankerln sehen

Unter latenten Netzhautdefekten versteht man vorgeformte Risse oder Löcher in der Netzhaut, die noch keine Folgeschäden – keine Netzhautablösung – verursacht haben. Symptome sind plötzlich sichtbare Lichtblitze, die besonders im Dunkeln erkennbar sind, Feuerzacken, sprühende Lichtfunken, ein dichter Fliegenschwarm, Rußflankerln oder die plötzliche Vermehrung bereits bekannter und störender „fliegender Mücken”.

Besonders bei höhergradig Kurzsichtigen, aber auch im vorgerückten Alter, nach Operation des grauen Stars und nach Verletzungen haftet der Glaskörper an manchen Stellen der Netzhaut. Durch Zugwirkung können sich Risse bilden. Die Zugeinwirkung wird in der Netzhaut als Lichterscheinungen interpretiert – Lichtblitze werden wahrgenommen. Kommt es zum Einriss eines kleinen Blutgefäßes der Netzhaut, erscheinen verstärkt Trübungen – Rußflankerln, ein Fliegenschwarm, dichtere Wolken – als Zeichen einer Glaskörpereinblutung.

Schon beim ersten Auftreten solcher Erscheinungen sollten Sie die Augenärztin aufsuchen. Sie wird den Augenhintergrund nach Erweiterung der Pupille gründlich untersuchen – meist mit dem Kontaktglas, mit dem eine stereoskopisch vergrößerte Beobachtung möglich ist – und die Netzhaut nach Rissen und dünnen Stellen absuchen.

Im Frühstadium, solange die Netzhaut noch nicht abgehoben ist, wird der Defektbereich mit Laser- oder Kältekoagulation behandelt und die Netzhaut an die Unterlage „angeschweißt”. Unbehandelt kommt es durch einen Netzhautriss meist zu einer Netzhautablösung, die zur Erblindung führen kann.

Auch im Rahmen einer Brillenbestimmung untersucht Ihre Augenärztin Ihre Netzhaut routinemäßig und leistet damit einen wichtigen Beitrag zu Ihrer Gesundheit. Besonders Gefährdete – höhergradig Kurzsichtige, Patienten mit verletzten oder operierten Augen, Patienten bei denen Netzhautablösung in der Familie vorkommt – sollten die Spezialuntersuchung aber auch vorsorglich in Anspruch nehmen.

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